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Fotos Fanny Allié

Ausstellung "Who's next?" über Obdachlosigkeit, Architektur und Stadt

Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell Menschen ohne Selbstverschulden in Schwierigkeiten geraten können. Obdachlosigkeit entwickelt sich zunehmend als globales Problem. Das Architekturmuseum der TU München beleuchtet in der sehenswerten Ausstellung "Who's next?" dieses komplexe Problem unserer Zeit.

"Who's Next?" - schon der Ausstellungs-Titel deutet an, dass es im Grunde jeden treffen kann, oft reichen ein Arbeitsunfall, lange Krankheit oder eine Trennung, um aus dem bisherigen Leben auf die Straße geschleudert zu werden. Allein in Deutschland gibt es Hochrechnungen zu Folge knapp 50.000 Obdachlose. Die Coronapandemie hat den Blick auf das Thema nochmal verändert, auch weil die eigenen vier Wände und unterschiedlichen Wohn-Situationen mehr ins Augenmerk gerückt sind.
Die eindrucksvolle Ausstellung läuft noch bis 6. Februar 2022 im Architekturmuseum der TU München und zeigt historische und aktuelle Entwicklungen zum Thema Obdachlosigkeit, Architektur und Stadt. Neben Analysen von architektonischen Fallbeispielen, historischen und in Auftrag gegebenen Dokumentarfilmen, gibt es auch eine Bibliothek zur Ausstellung. Die Gesamtheit dieser Medien soll dazu beitragen ein Verständnis für Obdachlosigkeit und die damit verbundenen Probleme zu entwickeln.
Der Architekt Daniel Talesnik hat die Ausstellung kuratiert und organisiert mit dem Ziel, die realen Umstände von Obdachlosigkeit zu verstehen. Experten unterschiedlicher Disziplinen kommen zu Wort auch in Hinblick darauf, wie Architektur in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen dazu beitragen kann, Menschen ohne Obdach eine permanente Unterkunft zu verschaffen.

(Bild oben: Eines der privaten Zimmer im Vinzi Rast in Wien, einem Wohnprojekt für ehemals Obdachlose und Studierende, c:: Architekturbüro gaupenraub / Simon Jappel. Bild mitte: "The Glowing Homeless", Neonskulptur der Künstlerin Fanny Allié in New York aus dem Jahr 2011, c: Fanny Allié. Bild unten: Ein befristet genehmigtes Obdachlosen-Zeltlager in San Francisco, inklusive Abstandsmarkierungen, c: Christopher Michel)
 

Ein Teil der Ausstellung beleuchtet die Situation in außereuropäischen Metropolen wie Tokio, São Paulo, Moskau, Shanghai. Städte, die jeweils enorm viel Reichtum akkumulieren und beherbergen, aber eben auch krasse Formen von Armut, Ausschluss, Elend - Tendenz steigend. Die Notunterkünfte der Stadt New York beherbergen heute 40 Prozent mehr Menschen und 70 Prozent mehr schulpflichtiage Kinder als vor zehn Jahren. In San Francisco gehen die Mieten aufgrund der Tech-Industrie dermaßen durch die Decke, dass mittlerweile selbst viele Angestellte in Zelten leben.

"Who's next? Obdachlosigkeit, Architektur und Stadt", noch bis 6. Februar 2022, Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne, www.architekturmuseum.de

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