Ausgangsidee ist die M1 Stapelbox von Gestalter Prof. Klaus Michel, vor zwanzig Jahren entworfen als leicht stapelbares Regalelement. Hinzu kam 2020 das M1 Rahmengestell von Miriam Reihl entworfen, um auch leichte, transparente Regalstrukturen zu schaffen – 2021 ausgezeichnet mit dem reddot award 2021 in der Kategorie Office Design. Zur M1 Familiy gehören längst aber auch Sitzhocker und neuerdings die modulare Polsterbank M1 Seating.
Noch vor einigen Jahren waren Büroräume nach festen Mustern eingerichtet, nicht unbedingt schlecht oder unkreativ - aber nahezu unveränderbar. Beispiele gibt es zuhauf in der Geschichte der Bürokultur. In den 1950er Jahren sah das Büro so aus: Schreibtisch, Schrankwand und bestenfalls noch eine Besprechungsecke. Obwohl es auch in dieser Zeit bereits modulare Möbelsysteme gab, war der Umbau oder die Umstrukturierung eines einmal eingerichteten Büros nicht alltäglich.
Das Anbaubüro
Der Möbelhersteller VARIO Einrichtungen - damals noch VARIO Werke Dichmann AG – brachte 1958 als erstes Unternehmen ein Möbel-Baukasten-System auf den Markt, ein Meilenstein in der Entwicklung moderner System-Büromöbel.
Das VARIO-Anbaubüro aus dem Jahr 1958 war das erste Büro-Systemmöbel auf dem Markt
Systemisch weitergedacht
VARIO hat im Jahr 2018 zum ersten Mal einen Design-Wettbewerb für angehende Architektinnen und Innenarchitektinnen ins Leben gerufen und Miriam Reihl – damals noch Studentin im Studiengang Interior Architecture an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein – reichte einen Entwurf ein, der die Weiterentwicklungs-Idee zu einem äußerst erfolgreichen Möbelsystem lieferte. Ihre Idee war ein filigranes, vielseitig nutzbares Rahmenelement als Ergänzung zu dem bestehenden Stapelboxsystem M1.
Der Beginn der M1 Familienstory
Die Leichtigkeit und Transparenz des Rahmenelements eröffnete für das M1 System vollkommen neue Perspektiven. Zunächst boten sich durch Accessoires wie Sitzkissen, Leuchten und Pflanzgefäße wohnliche Kombinationen an, aber immer deutlicher zeichnete sich die wahre Stärke des Systems ab: die extrem hohe Flexibilität, spielend leichtes Auf-, Um- und Anbauen, werkzeuglose Montage und geringes Gewicht. M1 ist also das Lego unter den Möbelsystemen, sofort verständlich, mit stark animativem Charakter – eine Aufforderung zur Veränderung.
Freistehende M1 Regalelemente zur Gliederung von Räumen und als transparente Abtrennung für individuelle Arbeitsbereiche mit Stauraum (Fotos: VARIO / Eva Jünger)
M1 in Sonderfarbe rot: Hier wurden in einer loftartigen Umgebung geschützte Sitznischen gebaut - ohne bauliche Maßnahmen (Fotos: VARIO / Eva Jünger)
Diversifizierung eines Systems
Aufgrund der hohen Akzeptanz und steigender Nachfrage ergänzte VARIO immer mehr Komponenten und Features, mit denen sich inzwischen undenkbar viele Bereiche bespielen lassen. Vom klassischen Einzelbüro über Pop-Up-Stores, Boardinghouses, Lounges und loftartigen CoWorking-Spaces ist alles möglich. Dafür gibt es beispielsweise integrierbare Garderobenelemente, Sitznischen, Tischelemente in Sitz-und Stehhöhe, Lockerelemente. Es lassen sich Pin- und Whiteboards einhängen, Moosblenden sorgen für ein „grünes” Raumklima, Filzboxen und Filzschiebetüren und Akustik-Rückwände schlucken störende Geräusche. Die Rahmenelemente gibt es in zahlreichen Farben, für die Korpuselemente stehen viele Oberflächen zur Verfügung, die eine sehr hohe Gestaltungsvielfalt bieten: architektonisch-klar, atmosphärisch-wohnlich oder mit Improvisations- und Workshop-Charakter.
Weiterentwicklung ist Programm
Als Antwort auf den Trend zum Cozy Work entwickelte VARIO im Jahr 2024 leichte Polsterelemente, mit denen vollkommen werkzeuglos Inseln, Nischen, Reihen, Besprechungsgruppen, Landschaften konfiguriert werden können: Die M1-Familie erweiterte sich um das spielerische Modulsofa M1 Seating.
Ruheinsel: Das Polsterelement M1 Seating in Kombination mit dem mobilen Wandsystem EDGE: Geräusche werden durch akustisch wirksame Flächen ausgeblendet. (Foto: VARIO / Eva Jünger)
Mit der Tiefe von 600mm lassen sich M1 Regale frei im Raum von beiden Seiten nutzen (Foto: VARIO / Eva Jünger)
Wie bei jedem neuen Familienmitglied reagiert der Rest der Familie auf den Neuzugang: Die 600 mm-Tiefe der Sitzelemente hatte zu Folge, dass die M1-Module in gleicher Tiefe hinzukamen. Und daraus ergab sich wieder eine neue Nutzung: sie sind von beiden Seiten bespielbar, aus Raumteiler oder Abgrenzung verschiedener Funktionsbereiche wird ein "Win-Win-Möbel”. Und daraus hat sich wieder die Modultiefe von 300 mm entwickelt, mit der auch sehr gut wandhängende Abwicklungen möglich sind. Und daraus wird vermutlich bald schon die nächste Idee entstehen.
Es ist wie bei einem Organismus, der immer mehr Fähigkeiten und Möglichkeiten entdeckt, der sich anpasst, inspiriert, atmet und reagiert.
M1 Sideboard: Für die Binnengliederung der offenen Fächer eignen sich die VARIO Filzboxen in verschiedenen Größen (Foto: VARIO / Eva Jünger)
M1 Raum-in-Raum Konfiguration für Arbeitsplätze, aber auch für Pop-Up-Stores, auf Messen oder in großen Ausstellungshallen. (Foto: VARIO / Eva Jünger)
M1 Regalaufbau mit M1 Sitznische, hier in Winkelkonfiguration, geeignet für Wartezone, Hotel-Lobby, Entree oder Bibliothek. (Foto: Visualisierung VARIO)
M1 kombiniert mit Arbeitstischen, in Stehhöhe z.B. als informelle Besprechungssituation, in Sitzhöhe z.B. als temporärer Arbeitsplatz (Foto: Visualisierung VARIO)
Workshop-Bereiche lassen sich sehr gut mit M1 Stapelelementen und M1 Sitzwürfeln bespielen. Der werkzeuglose An-, Auf- und Umbau macht das Ganze einfach und unkompliziert. Die mobilen EDGE-Wände dienen als Präsentationsflächen, Pinnwand, Whiteboard, Bildschirmträger. (Foto: VARIO / Constantin Meyer)
Abschließbare Garderobenschränke M1 Locker, hier im Projekt Charité Berlin (Foto: VARIO / Eva Jünger)
M1 Garderobe und M1 Sitznische integriert zu einer gemütlichen Wartezone (Foto: VARIO / Eva Jünger)
Freistehende M1 Regale trennen die Laufzone von den Arbeitsbereichen, transparent und dennoch abschirmend. (Foto: VARIO / Eva Jünger)
Architektur ohne Baumaßnahme: Freistehende M1-Module in 600 mm Tiefe erlauben eine beidseitige Nutzung und strukturieren große Flächen. (Foto: VARIO / Eva Jünger)