Die Umfrage fand erstmals 2015 statt. Seitdem hat sich weltweit die Zahl der Coworking Arbeitsplätze rasant vermehrt, allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl von einer halben Millionen Arbeitsplätze auf 800.000, Tendenz weiter steigend, so die Global Coworking Survey. Viele Coworking Spaces expandieren deshalb und bieten internationale Zweit- und Dritt-Filialen an. Sich einen Raum auf Zeit zu mieten – dieser Idee folgen längst nicht nur Freelancer, Selbstständige oder Digital Natives, sondern vermehrt auch Unternehmen.
Mit der steigenden Anzahl verändern sich auch die Konzepte. Selbst die kleinen Workspaces legen Wert auf Comunity-Bildung, gemeinsame Aktivitäten und Netzwerk-Knüpfung. Die Größeren bieten Design und Räume, die fast schon wieder an klassische Büros erinnern, oder bieten zusatzlichen Lifestyle vom Yoga bis zur eigenen App.
Das sind die ersten fünf Platzierungen der twago-Umfrage:
1. Tuesday Coworking
Der Übersetzer John Neilan und Monica Berstis gründeten den Tuesday Coworking im Mai 2016, nachdem Neilan schon länger darüber nachgedacht hatte. Als Übersetzer arbeitete er selbst in verschiedenen Coworking-Spaces unter anderem in Südafrika und Marokko. "Ich habe meinen Arbeitsplatz jetzt also hier, habe nette Leute um mich herum und kann das Projekt Tuesday managen und gleichzeitig übersetzen", sagt er auf Nachfrage. Tuesday heißt der Working Space, weil man den Dienstag als der produktivsten Tag der Woche empfinde.
Mit 15 Plätzen ein kleiner, übersichtlicher Workspace, man interessiere sich für die individuellen Bedürfnisse. Immer dienstags gemeinsames Mittagessen. Teile der Möbel und der Einrichtung sind selbstgebaut. Wechselnde Foto-und Kunst-Ausstellungen alle zwei Monate.
Ein flexibler Desk kostet 150,- Euro monatlich, ein fixed Desk 200,- Euro. Wochenkarten 40,- Euro. Tageskarte am Dienstag 7,- Euro, sonst 10,- Euro. www.tuesdaycoworking.com
2. St. Oberholz
Das St. Oberholz ist in Berlin der Inbegriff des Coworking Space. Auch wenn es den Begriff noch gar nicht gab, als Ansgar Oberholz im Jahr 2004 über das Konzept für ein Kaffeehaus am Rosenthaler Platz nachdachte. Zusammen mit seiner Frau plante er die Eröffnung eines neuen urbanen Cafés, das den Erfinder- und Innovationsgeist der Aschinger-Brüder gerecht wurde, die das Gebäude 1898 erbauten. Deshalb bot das Café von Anfang an freies Wifi, genügend Steckdosen und verschiedene Sitzmöglichkeiten. "Innerhalb kurzer Zeit gab es kaum noch Gäste, die nicht zum Arbeiten kamen, und die damit also keinen Laptop auf dem Tisch stehen hatten", sagt Oberholz, wenn er über die Anfänge spricht. Mittlerweile verfügt das St. Oberholz über drei Standorte: ein Coworking Space liegt drei Stockwerke über dem Café am Rosenthaler Platz, ein zweiter in der Zehdenicker Straße im Prenzlauer Berg und bietet auch Apartments, am Helmholtzplatz gibt es ein Café.
Der Zugang ist regelarm organisiert, heißt es. Alle Mitglieder haben Schlüssel zu beiden Häusern und somit 24/7-Zugang. Die Nutzung des Druckers, sowie Kaffee und Tee sind im Mitgliedsbeitrag inklusive. Hunde sind erlaubt. Zur Zeit beobachte man eine stärkere Nachfrage nach Teamräumen.
Die Mitgliedschaft kostet all-inklusive 159,- Euro monatlich, ein fixer Arbeitsplatz 279,- Euro monatlich, Tagesticket 15,- Euro, Konferenzraum pro Stunde 15,- Euro. www.sanktoberholz.de/coworking/
3. Weserland Berlin
Die meisten Berliner Coworking Spaces liegen in Kreuzberg und Neukölln. So auch das Weserland benannt nach der Straße in Neukölln, die sich in den letzten zehn Jahren in ein Kreativviertel verwandelt hat. Ziel ist, eine kreative, gemütliche und familiäre Atmosphäre zu schaffen, die ein n effizientes, konzentriertes und schönes Arbeiten ermöglicht.
Maximalpreise 200,- Euro monatlich für einen fixen Arbeitsplatz, 100,- Euro für einen flexiblen Desk, Tagesticket 10 Euro. www.coworking.weser.land/
4. Ahoy Coworking
Nach der ersten Gründung in Charlottenburg 2012 zog man nach Mitte in ein 4500 Quadratmeter Büro mit vielen Gemeinschaftsflächen: Event-Räume, Konferenzräume, Café. Bereits in den Anfängen mieteten sich kleine start-ups wie Kinderfee, Cloudpartner oder Djiiga ein. Ziel sei weiter jungen jungen Startups und Freelancern zu helfen, typische Gefahren zu meiden. Viele Gemeinschafts-Aktivitäten werden angeboten, um sich mit der bestehenden Community zu vernetzen, Co-Worker sowie potenzielle Investoren kennenzulernen – ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass Coworking-Spaces weit mehr bieten wollen als einen Arbeitsplatz, Internet, Drucker und Kaffee-Flatrate. Die Ahoy-Gründer haben ihre Erfahrung genutzt und einen weiteren Coworking Space in São Paulo, Brasilien, gegründet.
Flexibler Arbeitsplatz 150,- Euro monatlich, Tagespreis 15 Euro, Konferenzraum 40,- Euro pro Stunde, Team-Office 900,- Euro monatlich. www.ahoyberlin.com
5. Mindspace Berlin
Mindspace Berlin liegt in bester Adresse in der Shopping Mall The Q in Berlin-Mitte. Die Arbeitsplätze und Büros verteilen sich über drei Etagen auf 5000 Quadratmetern und bieten spezielle Gruppen-Flächen für kleine und mittelgroße Unternehmen, Freischaffende und Startups. Der israelische Anbieter hat auch Standorte in Hamburg, München, Tel Aviv, und in Berlin sind zwei weitere Standorte geplant. Innen viel Glas und Design. Für die höheren Mieten bekommt man Lifestyle, wie ihn einige der High-End-Workspace anbieten, zum Beispiel eine eigene App, die zusätzlichen Service bietet.
Arbeitsplatz im open Space 350,- Euro monatlich, privates Büro ab 420,- Euro monatlich. www.mindspace.me