Trends/Messen

Fotos wirbauenzukunft / Hagen Ulbrich

Remote raus aufs Land

Neues Arbeiten braucht das Land: Auch in ländlichen Regionen haben sich mittlerweile Coworking Spaces etabliert. Remote in der Natur arbeiten könnte das Homeoffice des nächsten Post-Shutdown-Sommers werden. "Coworking auf dem Land" heißt ein Leitfaden, der in dieser Woche erschienen ist.

Neu sind ländliche Coworking-Spaces nicht. Spätestens als das Berliner Cowork&Café "Sankt Oberholz", Pionier der Szene, vor zwei Jahren einen Ableger in Frankfurt/Oder gründete, war das ein Signal, dass diese Arbeitsform auch fernab der Großstädte eine echte Zukunft hat.

Seit 2019 organisieren sich eine Reihe von Coworking Spaces, die außerhalb der Städte liegen, in dem Netzwerk CoWorkLand, das gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft jüngst einen Leitfaden herausgebracht hat, wie Coworking auf dem Land gelingt und was es dafür braucht. Ausgangsidee sind die Vorteile, die im Grunde überall gelten: Keine langen Pendelzeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Anschluss an Gleichgesinnte und eben jenes wertebasiertes Community-Miteinander, das Gemeinschaftsgefühl bei dennoch maximaler Freiheit und Enthierarchisierung.

 

Attraktiv sind die Arbeitsorte aber auch wegen ihre Nähe zur Natur, der Ruhe und des Erholungswert. Workation nennt sich das mobile Arbeiten an touristischen Hotspots, das Arbeit und Freizeit verbinden. Das "Project Bay" zum Beispiel liegt auf Rügen, das "Coworking Schlei" nah bei Kappeln in Laufnähe zum Segelrevier. Sogenannte Retreats bieten zusätzlich zum Cowork-Arbeitsplatz auch einen Hotelbetrieb an. Bottom Hubs sind eher kleine Coworking-Spaces mit wenig Fluktuation, die wie Bürogemeinschaften funktionieren. Als Pendlerhäfen werden Coworking-Spaces bezeichnet, die entlang frequentierter Verkehrsstrecken liegen wie etwa das "Ammersee Denkerhaus" in Dießen bei München. Und natürlich gibt es auch auf dem Land klassisches Coworking im Sinne des Modells aus den Metropolen, mit vielfältig nutzbaren Räumen, einer produktiven Arbeitsatmosphäre und dem Community-Gedanken.

 

Der neue Leitfaden erklärt aber nicht nur die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten, sondern gibt Ratschläge für die Gründung eines Coworking-Space, erklärt die Bedeutung des Community-Gedankens, die den eigentlichen Mehrwert über eine reine Bürogemeinschaft ausmacht.

 

Auch wir planen die Einrichtung eines Coworking Spaces bei uns am Sitz in Liederbach / Taunus. Die Ausstellungsfläche soll im zweiten Quartal umgebaut werden. Arbeitsplätze sind dann tage- oder wochenweise anmietbar. Zu bieten haben wir nicht nur eine gute Arbeitsatmosphäre, sondern Naherholungsgebiete direkt vor der Tür, mehrere Bienenstöcke auf dem Gelände mit hauseigener Honig-Gewinnung, Fahrtnähe ins Zentrum von Frankfurt/Main.
 

- Mehr zum Leitfaden und Downloadmöglichkeit
- Studie zu New Work und Coworking im ländlichen Raum der Bertelsmann Stiftung
- Tobias Kremkau über das „Blok-O“ in Frankfurt/Oder: Flexibilität ist das Zauberwort - VARIO Magazin vom 7. September 2018

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