Trends/Messen

von Yasemin Yilmaz Fotos geschwisterloewenstein.de

Design, #stayhome und neue Web-Projekte

Die aktuelle Situation wirft ein neues Licht auf Interiordesign, schließlich ist das Zuhause der Ort, an dem die meisten Menschen sich jetzt aufhalten. Auch Designschaffende öffnen nun ihre Türen, zeigen in der großen Home-Office-Welle wie es bei ihnen aussieht. Es gibt Podcasts, Webinare, Video-Grußbotschaften mit Einrichtungstipps oder Aktionen gegen die Langeweile. Yasemin Yilmaz, Studentin der Innenarchitektur in Halle, hat sich umgeschaut.

#stayhome bedeutet für viele Menschen derzeit, zuhause zu arbeiten, zu schlafen, zu leben, zu kochen, und das rund um die Uhr. Nicht jeder ist auf die dauerhafte Home und Home-Office Situation vorbereitet. Wer Inspiration sucht, mit der Situation besser umzugehen, wird im Netz fündig. Auf Plattformen wie Instagram zeigen Designer und Designschaffende Einblicke in Ihre Privatwohnungen, Designstudios wie NOTE stellen ihre Mitarbeiter vor und man erfährt, wer eigentlich hinter den Entwürfen und tollen Designs steckt.

 

Das Form Magazin hat anlässlich der neuen Ausgabe, seine Mitarbeiter im Home-Office persönlich kommentieren lassen, was ihre Lieblinge der neuen Ausgabe sind. Man hat das Gefühl das #socialdistancing die Menschen im Internet näher zusammenrücken lässt. Es gibt diverse Initiativen, die dazu aufrufen, kleine Geschäfte und Künstler mit Einkäufen oder Gutscheinen zu unterstützen. Wer Inspirationen sucht, findet unter dem Hashtag #instagraminteriorchallenge, einer Initiative (iic) von @kitschcanmakeyourich, diverse private Interiors. Unter dem vom AD Magazin ins Leben gerufenen Hashtag #fromwhereiwork posten Menschen aus dem Design Kosmos wie sie aktuell von Zuhause arbeiten.

 

 

Und wer selber Hand anlegen möchte, um die eigenen vier Wände zu verschönern, findet im Internet DIY-Anleitungen zu allen möglichen Themen, zum Beispiel bei Craftifair.

 

Für Kinder
Wie wäre es beispielsweise mit etwas zum Spielen für die Kleinen? Inspirationen gibt es zum Beispiel beim niederländischen Label Woodchuck, die überwiegend aus Holz und mit viel Liebe Kindermöbel anfertigen. 

 

 

Für diejenigen, bei denen es erstmal kleiner ausfallen darf, haben die beiden Spiel- und Lerndesignerinnen Ruth und Anne Löwenstein (Geschwister Löwenstein) den Blog Quarantäne Kids ins Leben gerufen (www.quarantaenekids.de). Dort gibt es jeden Tag eine Idee, mit wenig Material neue Spielwelten zu gestalten. Das ganze ist kostenfrei und mit Materialien, die sich zuhause finden lassen zu bewerkstelligen. Täglich um 8:00 Uhr gibt es eine neue Ideenpost der beiden Designerinnen zum Herunterladen.

 

Design Dokumentationen und Podcasts
Wer etwas zum Entspannen sucht, dem sind die Filme des amerikanischen Filmemachers Gary Hustwirt zu empfehlen. Auf seiner website sind aktuell Design-Dokumentationen zum Beispiel über die Designikone Dieter Rams gratis zu sehen.

 

 

Auf die Ohren gibt es im Podcast sofa so good von Schöner Wohnen. Hier werden nicht nur die aktuellen Trends verhandelt, sondern auch Themen wie die beste Begrünung des Balkons oder die Problemzone Flur besprochen.

 

Theater digital
Da die Digitalisierung nun endlich zügig vorangeht und alle großen Kultur- und Spielstätten geschlossen sind, haben sich einige Häuser wie das Maxim-Gorki-Theater in Berlin dazu entschlossen Livestreams ihrer Vorstellungen online zu stellen, immer mittwochs ab 18 Uhr kann man ausgewählte Vorstellungen ganz entspannt von zuhause sehen. Andere Theater streamen sogar täglich. Einen täglich aktualisierten Überblick gibt das Theater-online-Feuilleton nachtkritik.de.

 

Designing in a virtual World
In Webinaren teilen GestalterInnen ihr Wissen rund ums gestalten. Die katalanische Designerin Patricia Urquiola greift das aktuelle Thema "Designing in a virtual World" auf. Los ging es am 9. April, Anmeldung über Urquiolas Instagram-account. Zum Auftakt war der Andrang so groß, dass der Server zusammenbrach. Die Session wird am 16. April wiederholt.

 

Es ist spannend zu sehen wie die Begriffe privat und beruflich dieser Tage aufweichen. Nicht nur gewähren Menschen im Internet mehr denn je Einblicke in ihre Privaträume, so zeigen tägliche Videokonferenzen von zuhause auch mal den ganz ungeschönten Blick ins Privatleben. Wer das nicht möchte, kann sich jedoch etwas bei Zoom einen neutralen Hintergrund einblenden, hinter dem Privates verschwindet. Eines ist klar: unsere Gesellschaft befindet sich im digitalen Wandel und es ist spannend zuzusehen, welche Rolle Design dabei einnehmen wird.

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