Trends/Messen

von Yasemin Yilmaz Fotos Fuorisalone, Marsotto Lab

Marmor hoch im Kurs beim Fuorisalone Milano

Die Mailänder Möbelmesse Salone del Mobile Milano versteht sich als Informationsplattform und zeigt ein weites Spektrum an Herstellern, innovativen Produkten und Materialien. Eine Hauptattraktion ist der Fuorisalone, auch in diesem Jahr wieder. Mehr von Yasemin Yilmaz.

Seit über 50 Jahren ist die Mailänder Möbelmesse Salone del Mobile Anziehungspunkt für Möbelmacher und Interessierte. Fernab des Messegeländes finden schon Tage zuvor diverse Veranstaltungen in Mailands Innenstadt statt. Diese werden unter dem Namen "Fuorisalone" zusammengefasst. Damit sind einzelne Events gemeint, die sich alle um das Thema Design drehen, aber nicht zentral oder von der Messe organisiert sind.

 

Die Tradition des Fuorisalone entstand in den 80er Jahren und ist für viele Besucher heute die Hauptattraktion während der Milan Design Week. An zentralen Punkten wie Touristeninformationen oder großen Buchläden bekommt der Designtourist eine Karte, auf der alle Orte markiert sind, an denen im Rahmen der Möbelmesse etwas stattfindet wie beispielsweise Showrooms, Installationen oder einmalige Veranstaltungen. Selbst bei einem strikt getakteten Programm sind kaum alle sehenswerten Stationen an einem Wochenende zu schaffen – und dabei ist nur vom "Fuorisalone" und nicht mal der eigentlichen Messe die Rede.

Begibt man sich auf dem Weg zu den einzelnen Ausstellungsorten, fallen die vielen chic gekleideten Menschen auf. Schnell wird deutlich, dass es sich dabei nicht nur um die Mailänder, sondern die gesamte europäische Designszene handelt. Das gesellschaftliche Treiben findet abends vor der Bar Basso seinen Höhepunkt. Hier trifft sich das who und who der Designszene und alle anderen eben auch. Da kann es schon mal vorkommen, dass man neben dem Designer of the year steht und Insider-Gespräche hautnah mitbekommt.

 

Neben all dem Trubel geht es beim Salone Milano aber hauptsächlich um Möbel und ihre Hersteller. Neue Möbel werden aufwendig inszeniert und dem Publikum vorgestellt. Die aktuellen Farb- und Materialtrends werden hier festgelegt und begegnen einem im Verlauf des Jahres immer wieder.

 

Viel Marmor, viel Musik
Dieses Jahr stand vor allem ein italienische Klassiker hoch im Kurs: Marmor. Ob Tisch oder Stuhl, Lampe oder Installation, der edle Stein durfte nicht fehlen. So begegnet man ihm bei den Küchenarbeitsflächen (von Boffi,) studentischen Arbeiten (der schweizerischen Hochschule ecal), Fliesen und auch sonst überall. Um den schweren Stein kam man kaum herum. Marmor ist ein Carbonatgestein, das aus Mineralien besteht. Es gibt diverse Farbtöne, wobei der weiße Marmor aus Carrara mit Sicherheit am Bekanntesten ist.

(Bilder oben: Marmor-Arbeiten von StudentInnen der schweizerischen Hochschule ecal in Kooperation mit dem Marsotto Lab: Marmordosen, Buchstützen, Wandgarderobe, Teller-Vase, Wanduhr und anderes.)

In diesem Jahr war auch neu dabei: Möbelgigant Ikea, um sein neues Produkt Symfonisk vorzustellen, eine Lautsprecher-Lampe, die in Kooperation mit Sonos entstanden ist, In zwei Versionen und Preisklassen ist dieses multifunktionale Möbel preisgünstiger als man es von den amerikanischen Elektronikherstellern gewohnt ist. Die Zusammenarbeit reiht sich in eine Reihe von Kooperationen von Ikea mit Designern ein.

 

Hatte man die lange Schlange zum Ikea-Spot an der silber verkleideten Front passiert, erwartete die Besucher drinnen eine großformatigen Soundinstallation. Eine Küche als Musiklabor. Bei jeder Berührung eines Objektes wurde ein Geräusch erzeugt, wie zum Beispiel bei einem rülpsender Mülleimer. Probieren alle Besucher der Ausstellung dieses Spiel aus, ist es fast unmöglich sein hotdog daneben zu genießen – dennoch ein besonderer Auftritt des Möbelschweden.

www.salonemilano.it
www.fuorisalone.it
www.lab.marsotto.com

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