Weiteres Vorbild für die neuen Business-Clubs ist der traditionelle britische Club, in dem es in der Regel weder Schreibtische noch Büros gibt, dafür Kaminfeuer, Bibliotheken oder gediegene Esszimmer. Die neuen Clubs wie der Business-Club Hamburg, gegründet vor neun Jahren, der Berlin Capital Club oder der Lady Business Club in Dresden, verbinden beides, bieten Abendessen, Vorträge und gemeinsame Veranstaltungen für Mitglieder, aber auch die Nutzung von Konferenz- und Büroräumen.
Die Aufnahmegebühr des Berliner Capital Clubs zum Beispiel beträgt 4400 Euro, die jährliche Mitgliedsgebühr 1400 Euro, siebzig Prozent der Mitglieder bekommen von ihren jeweiligen Firmen die Mitgliedschaft bezahlt. Reich muss man also gar nicht unbedingt sein. Club-Chef Jörg Woltmann sagt über den Club: "Hier trifft man Menschen, kann Vorträge von Politikern hören, bekommt viele Informationen aus erster Hand. Unternehmen, die Mitglied sind, können auch unsere Räume kostenlos nutzen, wenn sie Seminare oder Tagungen oder anderes veranstalten wollen. Alle Mitglieder sind Geschäftsleute oder Privatleute. Alle eint das Interesse am Netzwerken, an guten Gesprächen, an Vorträgen, an Menschen, die sie woanders vielleicht nicht kennengelernt hätten."
Um die 10 000 Euro Gebühr kostet in Berlin dagegen die Aufnahme in den China Club, eingerichtet von der Designerin Anne Maria Jagdfeld. Und für Furore sorgte das Berliner Soho-House bei seiner Gründung vor sieben Jahren als Club für die Kreativ-Szene. Im Soho-House gibt für die Gäste einen Pool, Bar, Restaurant, Terrasse, Spa und Fitnesscenter, ein Privatkino mit 30 Plätzen, dazu mehrere Partyräume, Hotelzimmer und Büroräume, die man mieten kann.
"Du kommst hier nicht rein", über das Soho-House in der Süddeutschen Zeitung vom 8. August 2011